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Autonomes Zentrum
Veranstaltungsort | Musik
'KEIN TAG OHNE AUTONOMES ZENTRUM!'
Dieser Forderung nach unabhängiger, selbstverwalteter und freier Kultur wurde bereits seit Anfang der 80er Jahre durch diverse Hausbesetzungen Nachdruck verliehen. Bis dato gab es in Aachen keinen Platz für Menschen, Gruppierungen und Künstler, sich auf diese Art zusammenzufinden und zu organisieren. Das Johannes-Höfer-Haus, ein weiträumiges, ehemaliges Kloster war eine der ersten Besetzungen, in der unabhängige Kultur geboten wurde. Es wurde trotz immensen Widerstands brutal geräumt. Danach folgten immer weitere Besetzungen, bis dann im Jahr 1991 die Situation mit der Besetzung des Hauses an der Neupforte langsam besser wurde. Das Cafe Murx entstand, ein beliebter Treffpunkt autonomer Kultur. Doch die Räumlichkeiten waren begrenzt, zudem war das Haus kein reines Kulturzentrum, sondern bot den Besetzern auch den von ihnen geforderten, dringend benötigten Wohnraum - alles in allem für ein freies Kulturzentrum, daher keine wirklich optimale Situation, obwohl der Besitzer des Hauses sich durchaus kooperativ zeigte, und den Besetzern Handlungsspielraum bis zur weiteren Nutzung nach erfolgtem Umbau bot. Nach dem freiwilligen Verlassen der Neupforte wurde u.a. das Haus 'Mohren' am Hof 4 besetzt – und nach kurzer Zeit geräumt. Schliesslich wurde das Objekt in der Kasinostr. besetzt. In diesem grösseren Haus fanden bereits viele Konzerte und Events im Cafe Murx statt, die eine Vielzahl von Publikum aller Coleur anzogen. Doch die Kasinostr. bot wiederum keine wirkliche Lösung. Zu viele Probleme ergaben sich, wie Beschwerden über Lärmbelästigung, die zu kleinen Räumlichkeiten und auch die Tatsache, das es sich bei einer Besetzung immer um eine Nutzung auf Zeit handelte: Wer Gruppen einlud, um sich dort vor Publikum zu präsentieren, konnte nie sicher sein, ob dieses in der nächsten Woche nicht vor einem leeren – sprich geräumten – Haus stehen würde. Letztendlich geschah dies dann auch; allerdings wurde die Kasinostr. mehr oder weniger freiwillig verlassen. Der Besitzer des Objekts, die Katholische Kirche, wollte beim Vermitteln bei der Suche nach einem neuen Objekt ebenfalls helfen. Es wurden dann Verhandlungen mit der Stadt Aachen geführt, und diese schlug zur freien Nutzung den Luftschutzbunker in der Vereinsstr. 25 in der Nähe des Hauptbahnhofes vor. Es kam zu einer Übereinkunft, und am 31.01.1993 eröffnete das AUTONOME ZENTRUM seine Türen. Als unterirdischer Raum gab es hier andere Probleme zu lösen. Nach und nach wurde dies mit sehr viel Mühe und Enthusiasmus in Angriff genommen, zumal die Selbstfinanzierung alles andere als einfach - wenn auch erwünscht - war. Die ersten Konzerte fanden statt, mit bekannteren und unbekannteren Gruppen, daneben verstand und versteht sich das AZ immer auch als Raum als Raum für Künstler, Filmemacher, Aktivisten, DJ`s und andere. Das AZ wurde Mitte Oktober 2002 von der Stadt Aachen unerwartet und kurzfristig geräumt und geschlossen. Als offizielle Begründung gab die Stadt bauliche Mängel an. Die Schließung löste Unverständnis und Empörung aus. Eine Welle von Demonstrationen und Protesten gipfelte schließlich in Verhandlungen mit diversen Vertretern der Stadt. Auf Drängen des Trägervereins „Freunde Unabhängiger Kultur in Aachen“ und seiner Unterstützer kam ein neues Nutzungskonzept zustande. Bis zu dessen Umsetzung war es allerdings ein weiter Weg. Die zur Erfüllung der städtischen Auflagen erforderlichen Umbauten waren aufwendig und kostspielig – und mussten selbstverständlich vom eher lose organisierten und mit bescheidenen Mitteln ausgestatteten Verein größtenteils selber durchgeführt werden. Vom Einreichen des Bauantrags bis zur Endabnahme durch den TÜV vergingen so gut 2 Jahre. Umso größer ist nun die Freude über die bevorstehende Wiedereröffnung. Allerdings hat der Verein bestenfalls ein Etappenziel erreicht: Laut der aktuellen Bestimmungen darf nur ein kleiner Teil der weitläufigen unterirdischen Bunkeranlage genutzt werden; zu Veranstaltungen sind maximal 100 Personen zugelassen. Dies stellt einen riesigen Rückschritt gegenüber sämtlichen alten Regelungen dar und kann auf Dauer keine Lösung sein.
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