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Relais / Relaix c/o Wolfgang Roelen
Kunst | Verlag / Label
Die Geschichte
Die Idee inkl. Namen kam 1981 in Paris auf. Relais hat seitdem die verschiedensten Aggregatzustände durchlaufen, war mal Fanzine, mal Verein, mal eingetragen, mal informell, mal allein und mal kooperativ, mal fast inaktiv, mal hyperaktiv, pendelte zwischen Kunst und Gesellschaft, Literatur und Politik, aber lag meist quer zu Schubladen und Vermarktungssystemen. Der geografische Schwerpunkt verengte sich mehr und mehr von dem großen Dreieck Paris, Rheinland, Provence zu dem kleineren der Euregio Maas/Rhein bei Fokussierung auf künstlerische Netzwerkbildung und soziokulturelles 'Lobbying' (s. 'Entwurf eines Regionalprogramms für die Euregio Maas/Rhein' in RELAIS No. 20 von April/Mai 1986). 1996 Rekonstituierung von Relais als gemeinnützig anerkannter in Aachen eingetragener Verein und Durchführung der Ausstellung 'X-sprachige Malerei' in der Aula Carolina. Das daraufhin initiierte Kulturfestival '1. Eurogeniale' (`97) und 'Eurogeniale II' (`98) auf dem Dreiländerpunkt, eine 15 Jahre alte Idee für eine Veranstaltung an diesem einzigartigen symbolischen Ort, ließ alle wesentlichen strukturellen Probleme (etwa administrative, gesetzliche, mentale, politische usw. Hindernisse und Widerstände) und Chancen aufscheinen, die die Euregio zu 'bieten' hat. Der Preis war hoch: Insolvenz des Vereins und `99 Liquidation. Seit 2000 Rückkehr zum Einzelkämpfertum unter Einbeziehung von Künstlern und Kulturschaffenden vor allem aus Aachen und Lüttich; Kunstausstellung 'so.z.art' in Aula Carolina; Lesungen, Performances und andere Veranstaltungsformen an verschiedenen Plätzen (etwa 'aixois(es)@Liège' mit Claudia Breuer (Objekte), Rachel Sfez (Fotografie) und Wolfgang Roelen (Malerei) 2002 in Lüttich bei TRACE asbl, 397, rue Vivegnies. Thesen zum Stand der Dinge Eine der paradoxesten Konsequenzen der Globalisierung (auch der unter europäischem Vorzeichen) besteht in der schleichenden Provinzialisierung der europäischen Kultur(en), in Versteppung und Verödung. Wenn das Schicksal der Stadt, in der man lebt, einem schon deshalb nicht gleichgültig ist, weil die eigene Lebensqualität stark von der der Umgebung abhängt, stößt man als Aachener nicht nur auf das allgemeine Problem, Ansätze zu einem praktischen Engagement zu finden, sondern auf das spezifische der geografischen Lage, von der man zumindest sagen kann, daß sie mit ihren National-, Sprachen- und Kulturgrenzen hochgradig komplex ist. Jahrzehntelang hat man mit dem Rücken zur Grenze gewohnt und nun, da sie 'gefallen' ist und die 'Euregio Maas/Rhein' sich entwickeln könnte und mit ihr ihre grenznächste Großstadt, nämlich Aachen mit seiner direkten Nachbarschaft zu Belgien und Holland, fällt den Machern, Planern und Entscheidern nur Schema F. ein. Sie haben nicht verstanden: Dieses Provinzkaff gedeiht nur, wenn die Euregio gedeiht, wie auch Deutschland nur, wenn es Europa gut geht (und das möglichst nicht auf Kosten anderer Kontinente). Und andersherum ist Europa vorrangig von seinen Grenzen und vor allem von seinen Dreiländerecks her zu überdenken und zu konstruieren. Eines der größten Mankos in der Euregio ist das Fehlen von Infrastrukturen, die den grenzüberschreitenden Dialog und einen euregionalen Denkraum stützen. Das gilt umso mehr, weil die Grenzbevölkerungen, angeführt von ihren politischen Vertretern und den nationalstaatlichen Institutionen, trotz ihrer alltäglichen Erfahrung mit anderen Kulturen immer noch von einer Frontmentalität beherrscht werden. Diese ist schwer zu brechen, solange die 'natürlichste' Grenze, nämlich die Sprachbarriere inkl. die dieser innewohnenden Vermeidungsstrategien, unangetastet bleibt und der Teufelskreis weiter 'funktioniert', der darin besteht, daß nicht euregional gehandelt wird, weil man sich nicht versteht, und man sich mißversteht, weil man nicht gemeinsam handelt. Noch weniger als unter den althergebrachten nationalen, regionalen und lokalen Rahmenbedingungen kann man hier von so etwas Anspruchsvollem wie 'Öffentlichkeit' sprechen, die allerdings eine der hauptsächlichen psychologischen Grundvoraussetzungen wäre für eine Stimmung, in der man sich mit dem Raum und den in ihm lebenden Menschen identifiziert. Wir stehen vor Aufgaben und Chancen, an die die 'Großen' (aus der Wirtschaft, den Massenmedien usw.) sich bislang nicht herangetraut und die sie nicht mal eingesehen haben, weil 'es sich eben wegen der Sprachgrenzen nicht lohnt'. Auch die Öffentlichen Hände bedienen mit ihren Programmen Althergebrachtes nach dem Gießkannenprinzip und können sich nicht zu den Prioritäten durchringen. eurogenial! Unter dem Label 'eurogenial' wird Relaix versuchen, folgende Akzente durchzusetzen: - Pakt zwischen den euregional fortgeschrittensten Akteuren - euregionales Begegnungszentrum auf dem Dreiländerpunkt - euregiospezifischer Multimedia-Verlag - euregionale Agentur für Sprachen, Bildung, Forschung, Veranstaltungen - privilegierte (z.b. kulturtouristische) Beziehungen zwischen der EMR und vergleichbaren europäischen Regionen.
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