Theater im Palais


23.00 Uhr
Berliner Geschichten: Kästner für Erwachsene

Kästner für Erwachsene //Ausschnitte

Unsere Reihe „Berliner Geschichten“ widmet sich Berliner Persönlichkeiten, deckt Geschichten auf, die vielleicht in Vergessenheit geraten sind und erzählt diese neu. Nach dem großen Erfolg der beiden ersten Produktionen, Georg Hermanns „Rosenemil“ und „Preußens Luise“, widmen wir uns diesmal dem Schriftsteller Erich Kästner.

Es sind die unbekannten Geschichten des Autors von „Emil und die Detektive“ oder „Das fliegende Klassenzimmer“, die im Mittelpunkt unserer Auseinandersetzung mit ihm stehen sollen. Neben seinen berühmten Werken hat Kästner eine Reihe von Kurzprosa verfasst, die lesen- und kennenlernswert ist. So gibt es z.B. seine wunderbar grotesken und anrührenden „Kindergeschichten für Erwachsene“.
Phantasievoll beschreibt er die Sehnsüchte der Figuren, die in seinen Romanen und Geschichten die Hauptrolle spielen, jene Menschen von den Berliner Hinterhöfen, mit denen es das Leben nicht immer gut meint. In seinen Erzählungen ermöglicht er ihnen und dem Leser, sich auf die Reise an unbekannte Orten zu begeben, die nur in der Phantasie existieren und ohne die die das Leben sehr leer und einsam wäre.

Der gebürtige Dresdner Kästner hat mit seinem Werk auch ein Stück Berliner Kulturgeschichte zu schreiben vermocht. Seine Figuren, man denke nur an Emil Tischbein, Pünktchen und Anton oder seinen Romanhelden Jakob Fabian, leben in Berlin. Sie schlagen sich in dieser Stadt durch, scheitern, rappeln sich wieder und überleben aufgrund ihres Scharfsinns, mit dem sie ihre Lage durchschauen und zu nehmen wissen. Gerade im Hinblick auf das Gesellschaftsbild aus Gewinnern und Verlierern eines Systems, das Kästner in seinem Werk entwirft, erscheint er heute aktueller denn je.