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Exporte und Handel
Mit Pferd und Karre
Fuhrleute exportierten die Raerener Keramik mit Karre und Pferd in die ganze Welt. Sie waren oft monatelang auf den unbefestigten Wegen und Strassen unterwegs. Auf dem Rückweg brachten sie Salz aus Norddeutschland und Westfalen sowie die letzten Neuigkeiten aus aller Welt mit. Die Keramik wurde in Stroh verpackt. Im näheren Umfeld verkauften auch Hausierer mit ihren Rückentragen die Krüge. Meist war dies zweite Wahl, zu reduzierten Preisen.
Rheinischer Dippewagen, Kupferstich von Ferdinand Lindner, um 1870
Fuhrwerk mit Bezeichnungen in Raerener Mundart, Zeichnung von Peter Emontspohl, 1978
Düppenkrämer von Frans Hogenberg, in: Händlerrufe aus Köln, 1589
Raeren, Köln und die Hanse
Die Hansestadt Köln war ab dem Mittelalter der wichtigste Umschlagplatz für Rheinische Keramik. Auf dem dortigen Markt verkauften auch die Raerener Töpfer ihr Steinzeug. Von Köln aus wurde es über den Rhein und die Handelswege der Hanse nach ganz Nord- und Osteuropa exportiert. Exporte nach Süden waren selten, weil es dort eine eigene umfangreiche Keramikproduktion gab. Das nebenstehende Wandgemälde des bekannten Raerener Künstlers André Blank (1914-1987) wurde zur Eröffnung des Töpfereimuseums 1960 in diesem Raum gemalt und zeigt die wichtigsten Exportwege für Raerener Steinzeug.
Der Alter Markt in Köln, Kupferstich von Johann Toussyn, 1660
Ausschnitt (19. Jh.) aus dem Kupferstich von Johann Toussyn
Von Raeren in die ganze Welt
Ab dem Ende des 16. Jh. wurde Rheinisches Steinzeug in die gesamte damals bekannte Welt exportiert. Engländer, Niederländer und Spanier benutzten die Keramik zur Vorratshaltung auf ihren Schiffen. Sie verkauften das Steinzeug auch in ihre Kolonien in der neuen Welt. So gelangten auch Raerener Krüge nach Nord- und Mittelamerika, nach Australien und nach Südostasien. Archäologen finden dort bei ihren Grabungen oder auf Schiffswracks immer wieder Raerener Steinzeug.
Australische Briefmarke mit einem Frechener Bartmannskrug
Raerener Krug vom Wrack der „Batavia“, die vor der australischen Westküste sank
Raerener Krug vom Wrack der „Batavia“, die vor der australischen Westküste sank
Australische Meeresarchäologen bergen ein Steinzeuggefäß
Ein Text des Töpfereimuseums Raeren, info@toepfereimuseum.org